Ich hätte den Post mit ,,yes , yes, i have the might. I have the power'' besser gelöscht.
Mein Gott war des Reserl sauer
auf mich. Die ganze Autofahrt hat sie mir Ihre Meinungen übermittelt. »Du,« sagte sie »des hab i ja erst vorhin
glesen. Des is mir ja vollkommen durchgrutscht. Erst war i nit da und dann… A
wurscht. Jetzt alleweil is aber a mal gut. Nix is mit i have the might and die
Power. Ja die kannst jetzt mal hören. Nur weilst an Frust hast weil du des mit
dem Rauchen trotz ausdrücklichem Rat nit von heut auf morgen glassen hast und
alleweil a immer noch paffen tust brauchst nit so rumzuspinnen. Hast den Turkey
ghabt und warst in einem Entzugsfieber. Des is ja wohl die allergrößte
Frechheit mi als ein Pseudonym zu bezeichnen. Und wennst alleweil denken tätst
das i den Unterschied zwischen mir und
dir nit kennen dät! Dann kumm i mal vorbei und hau dir meine weißblaue Schürzen
um die Ohrwatscheln umeinand. Deutsch sollt mer schon schreiben können und gell
der Unterschied zwischen einem Synonym und einem Pseudonym is doch ein gewaltiger.
I bin vielleicht a Synonym für Frische
und Abenteuer und i mach a fast allen Blödsinn mit aber des da! Des haut a mir
ja voll auf die Goschen drauf. Und gell ans sag i dir! Der Jeremy is a ganz bedropst
und flennt nur noch in sei Taschentücherl. Nein hat der gesagt. Die bleede Qualmerin.
Hat sich doch alleweil vergift gehabt und jetzt wo se nit mehr rauchen will
meint se doch, dass i mi auf der ihrn Standpunkt festlegen dat. Gell wennst mit
aner Zeitungsenten schmusen tatst wollen kannst mi dabei vergessen zu erwähnen
und den Jeremy lässt du auch fei schee auf seim Kinderstuhlle sitzen.« »Moment Reserl«
unterbrach ich sie. Wieso Kinderstuhl? »Hab i Kinderstuhl gsagt ghabt oder? A na.
Lieblingsstuhl wollt i sagen. Und jetzt schreibst fei mal a richtig guts Dementi
sonst kumm i mal bei dir bei dir vorbei und zeig dir mal meine beschten Eigenschaften. Dann kannst rennen.
Ja lach nur und zieg am beschten schon mal die Feld-Wald-und- Wiesen- Schuh an.
Wennst nit mideschtens an Knicks des nächste Mal vor mir machen dats, dann
kannst mi aber mal ausgrastet derleben. So, hast jetzt grafft oder soll i a
noch dem Jeremy Bescheid geben. Aber hallo, hat der gsagt ghabt. Sagst mir
bitte Bescheid wann di bleede depperte Kuh
wieder hamkumme dut und ziegst mir schon mal mein Lutscher vom Taschengeld ab.
Sag mal lachst du?« fragte das Reserl und unterbrach ihren Redeschwall.» Nein,
nein« antwortete ich und verbiss mir das laute Grinsen. Tschuldigung Reserl und
ich lade dich auch gerne mal zur einer Majo ein. Mit was du auch immer willst.«
»Dank dir schee,« setzte sie ihren Redeschwall fort »aber des is mir fei nit
gnug. Sag amol hast du noch den grünen Hut?« »Ja,« sagte ich.»Ah den kennst mit
schenken tun und dann Schwamm drüber. »Aber Reserl« sagte ich. »Den brauche ich
vielleicht doch noch« Wie oft hast den anhabt ha?« rief es in mein Ohr. »Na ja.
Ein, zwei Mal. Just for fun« meinte ich leise. »Aha!« rief sie »Und meinst du
hättest nochmal fun verdient?« »Ja schon oder? sagte ich beherzt.» Aber nit mit
meim Hut« konterte sie. »Der is wie für mi gmacht. Den setz i dann beim Schützenfest
auf und wenn i auf die Zielscheibe
ballern tu stell i mi dir vor und werd Schützenkönigin.« Jetzt war ich aber
baff. Mit so viel Gehässigkeit hätte ich bei Reserl gar nicht gerechnet. »Du,
sagte ich »das ist sehr unnett von dir. »Na nit« lachte sie.» Gar nit und
weischt wenn i dann a Schützenkönigin bin muscht du immer Majestät zu mir
sagen. Na aber mal im Ernscht Annagret. Kumm
halt mal mit deim Hut vorbei und dann knobeln mir um den und wennst gewinnst behältst den halt. Und wennst
verlierst is der mir und i kannt den mit am juchhe in die Luft schmeißen wenn i
a Königin worn bin.« »Hast du keinen eigenen« fragte ich »Doch hab i schon Maderl«
sagte sie. »Aber du hast ja a ganz viele und die Mützchen san doch a ganz
putzig. Siegstes doch mal so. Du hast a ganzes Sammelsurium an Mützchen und Hüten
und so an weidmännischer Arsch is doch wirklich nix für di. Klar kannst den zum
flanieren auf dem Oktoberfest anziehen oder a mal mit dem durch die Wälder ziehen.
Aber so a Sonnenhut steht dir einfach besser. Fürs Regenwetter hast ja a noch
die Kapuzen, die Mützen und wennst ganz fesch daherkummen willst a dein Bandana.«
»Cowboyhut hab ich auch noch« hörte ich
mich murmeln. »Na siegstes,« sagte Reserl mit zuckersüßer Stimme. »Hast doch
die freie Auswahl und so a bleede Zeitungsenten datst wirklich nit mit am Jägerhut
erschrecken. Siegstes ja, zu was für Falschmeldungen das führen kann.« » Ok Reserl,«
sagte ich »ich bringe dir den Hut und dem Jeremy sagst du bitte einen ganz lieben
Gruß von mir. Ich wäre sehr, sehr zerknirscht und er soll halt seinem Unmut mal
ein wenig Luft verschaffen« »Jo sag i dem. Aber weischt« flüsterte sie. I glaub der is
so fuchsteifelswild worn. Der siegt alleweil nur noch rot. So und jetzt fährst
schee vorsichtig heim. Des Wetter is sehr
nass und mach dir um den Jeremy keine Sorgen.
Kochst dem halt mal was Scheenes und sagst dem, dass des einfach nur a
riesengroßer Fehlgriff von dir gwesen ist.« »Fehlgriff Reserl, fragte ich »wieso
denn das?« »A ja, is doch wahr« sagte
Reserl. »Hast mal ganz tief rumgwult ghabt und was funden hast, hast in deim
bleeden Hirn sofort ausplappern müssen. So und jetzt gang i in die Kirchen. Nit
das des mi wirklich interessieren tät was der da vorne schwätzen tät. Aber
weischt i sing halt gern und wenn i solche Lieder beim Alois singen tat dann
würd der mi für verruckt erklären lassen.« »Wieso Reserl?« fragte ich. »A schau
doch mal. Großer Gott wir loben dich. Hast du auch so große Füsse.« »Reserl das
ist kein Kirchenlied« sprach ich in die Freisprechanlage. » Nit!« tönte es aus
dem Lautsprecher. »Kennst du die da aus? Wie würdest du des interpretieren? Mit
dem Herr wir preisen deine Güte.«Na ja« antwortet ich. »Ist wahrscheinlich
eingepreist.« »Meinst wirklich« sagte das Reserl. Na ja schon gut Annagret. Gell
i seh di Morgen und vergess dein Hut nit. So jetzt muss i mi aber sputen und du
bischt a glei dahoam. Also pfuidi und denk dir halt scho mal a netts Dinnerle
aus für den Jeremy. Sonst dat der dir was pfeifen und du kriegst gar nie mehr a
Hilfestellung nit von dem.« »Ja gut« rief ich gegen die prasselnden
Regentropfen ankämpfend. Meinst du drei Gänge wären genug?« »Ja ha, ha. Freilich
Annagret« lachte Reserl. Freilich nur
gut und viel muss es schon sein. Zum Trinken detst halt a Auswahl bereitstellen.
Der Bub hat eh noch a ganze Hand voll
mit Körnerfutter für dich. Des reicht um a deine Vögele satt zu kriegen. Und Annagret!«
»Ja« sagte ich kleinlaut. »Machs halt luschtig. Also pfuidi und tschau.«
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen