Sonntag, 10. November 2013

War die sauer. Meinen grünen Hut bin ich los.

Ich hätte den Post mit ,,yes , yes, i have the might. I have the power'' besser gelöscht.



Mein Gott war des Reserl sauer auf mich. Die ganze Autofahrt hat sie mir Ihre Meinungen übermittelt.  »Du,« sagte sie »des hab i ja erst vorhin glesen. Des is mir ja vollkommen durchgrutscht. Erst war i nit da und dann… A wurscht. Jetzt alleweil is aber a mal gut. Nix is mit i have the might and die Power. Ja die kannst jetzt mal hören. Nur weilst an Frust hast weil du des mit dem Rauchen trotz ausdrücklichem Rat nit von heut auf morgen glassen hast und alleweil a immer noch paffen tust brauchst nit so rumzuspinnen. Hast den Turkey ghabt und warst in einem Entzugsfieber. Des is ja wohl die allergrößte Frechheit mi als ein Pseudonym zu bezeichnen. Und wennst alleweil denken tätst das i den Unterschied zwischen  mir und dir nit kennen dät! Dann kumm i mal vorbei und hau dir meine weißblaue Schürzen um die Ohrwatscheln umeinand. Deutsch sollt mer schon schreiben können und gell der Unterschied zwischen einem Synonym und einem Pseudonym is doch ein gewaltiger. I bin vielleicht a Synonym  für Frische und Abenteuer und i mach a fast allen Blödsinn mit aber des da! Des haut a mir ja voll auf die Goschen drauf. Und gell ans sag i dir! Der Jeremy is a ganz bedropst und flennt nur noch in sei Taschentücherl. Nein hat der gesagt. Die bleede Qualmerin. Hat sich doch alleweil vergift gehabt und jetzt wo se nit mehr rauchen will meint se doch, dass i mi auf der ihrn Standpunkt festlegen dat. Gell wennst mit aner Zeitungsenten schmusen tatst wollen kannst mi dabei vergessen zu erwähnen und den Jeremy lässt du auch fei schee auf seim Kinderstuhlle sitzen.« »Moment Reserl« unterbrach ich sie. Wieso Kinderstuhl? »Hab i Kinderstuhl gsagt ghabt oder? A na. Lieblingsstuhl wollt i sagen. Und jetzt schreibst fei mal a richtig guts Dementi sonst kumm i mal bei dir bei dir vorbei und zeig dir mal  meine beschten Eigenschaften. Dann kannst rennen. Ja lach nur und zieg am beschten schon mal die Feld-Wald-und- Wiesen- Schuh an. Wennst nit mideschtens an Knicks des nächste Mal vor mir machen dats, dann kannst mi aber mal ausgrastet derleben. So, hast jetzt grafft oder soll i a noch dem Jeremy Bescheid geben. Aber hallo, hat der gsagt ghabt. Sagst mir bitte Bescheid wann di bleede depperte  Kuh wieder hamkumme dut und ziegst mir schon mal mein Lutscher vom Taschengeld ab. Sag mal lachst du?« fragte das Reserl und unterbrach ihren Redeschwall.» Nein, nein« antwortete ich und verbiss mir das laute Grinsen. Tschuldigung Reserl und ich lade dich auch gerne mal zur einer Majo ein. Mit was du auch immer willst.« »Dank dir schee,« setzte sie ihren Redeschwall fort »aber des is mir fei nit gnug. Sag amol hast du noch den grünen Hut?« »Ja,« sagte ich.»Ah den kennst mit schenken tun und dann Schwamm drüber. »Aber Reserl« sagte ich. »Den brauche ich vielleicht doch noch« Wie oft hast den anhabt ha?« rief es in mein Ohr. »Na ja. Ein, zwei Mal. Just for fun« meinte ich leise. »Aha!« rief sie »Und meinst du hättest nochmal fun verdient?« »Ja schon oder? sagte ich beherzt.» Aber nit mit meim Hut« konterte sie. »Der is wie für mi gmacht. Den setz i dann beim Schützenfest auf und wenn i auf die  Zielscheibe ballern tu stell i mi dir vor und werd Schützenkönigin.« Jetzt war ich aber baff. Mit so viel Gehässigkeit hätte ich bei Reserl gar nicht gerechnet. »Du, sagte ich »das ist sehr unnett von dir. »Na nit« lachte sie.» Gar nit und weischt wenn i dann a Schützenkönigin bin muscht du immer Majestät zu mir sagen. Na aber mal im Ernscht  Annagret. Kumm halt mal mit deim Hut vorbei und dann knobeln mir um den und wennst  gewinnst behältst den halt. Und wennst verlierst is der mir und i kannt den mit am juchhe in die Luft schmeißen wenn i a Königin worn bin.« »Hast du keinen eigenen« fragte ich »Doch hab i schon Maderl« sagte sie. »Aber du hast ja a ganz viele und die Mützchen san doch a ganz putzig. Siegstes doch mal so. Du hast a ganzes Sammelsurium an Mützchen und Hüten und so an weidmännischer Arsch is doch wirklich nix für di. Klar kannst den zum flanieren auf dem Oktoberfest anziehen oder a mal mit dem durch die Wälder ziehen. Aber so a Sonnenhut steht dir einfach besser. Fürs Regenwetter hast ja a noch die Kapuzen, die Mützen und wennst ganz fesch daherkummen willst a dein Bandana.«  »Cowboyhut hab ich auch noch« hörte ich mich murmeln. »Na siegstes,« sagte Reserl mit zuckersüßer Stimme. »Hast doch die freie Auswahl und so a bleede Zeitungsenten datst wirklich nit mit am Jägerhut erschrecken. Siegstes ja, zu was für Falschmeldungen das führen kann.« » Ok Reserl,« sagte ich »ich bringe dir den Hut und dem Jeremy sagst du bitte einen ganz lieben Gruß von mir. Ich wäre sehr, sehr zerknirscht und er soll halt seinem Unmut mal ein wenig Luft verschaffen«  »Jo sag i dem.  Aber weischt« flüsterte sie. I glaub der is so fuchsteifelswild worn. Der siegt alleweil nur noch rot. So und jetzt fährst schee vorsichtig heim. Des Wetter is  sehr nass und  mach dir um den Jeremy keine Sorgen. Kochst dem halt mal was Scheenes und sagst dem, dass des einfach nur a riesengroßer Fehlgriff von dir gwesen ist.« »Fehlgriff Reserl, fragte ich »wieso denn das?«  »A ja, is doch wahr« sagte Reserl. »Hast mal ganz tief rumgwult ghabt und was funden hast, hast in deim bleeden Hirn sofort ausplappern müssen. So und jetzt gang i in die Kirchen. Nit das des mi wirklich interessieren tät was der da vorne schwätzen tät. Aber weischt i sing halt gern und wenn i solche Lieder beim Alois singen tat dann würd der mi für verruckt erklären lassen.« »Wieso Reserl?« fragte ich. »A schau doch mal. Großer Gott wir loben dich. Hast du auch so große Füsse.« »Reserl das ist kein Kirchenlied« sprach ich in die Freisprechanlage. » Nit!« tönte es aus dem Lautsprecher. »Kennst du die da aus? Wie würdest du des interpretieren? Mit dem Herr wir preisen deine Güte.«Na ja« antwortet ich. »Ist wahrscheinlich eingepreist.« »Meinst wirklich« sagte das Reserl. Na ja schon gut Annagret. Gell i seh di Morgen und vergess dein Hut nit. So jetzt muss i mi aber sputen und du bischt a glei dahoam. Also pfuidi und denk dir halt scho mal a netts Dinnerle aus für den Jeremy. Sonst dat der dir was pfeifen und du kriegst gar nie mehr a Hilfestellung nit von dem.« »Ja gut« rief ich gegen die prasselnden Regentropfen ankämpfend. Meinst du drei Gänge wären genug?« »Ja ha, ha. Freilich Annagret« lachte Reserl.  Freilich nur gut und viel muss es schon sein. Zum Trinken detst halt a Auswahl bereitstellen. Der Bub hat eh noch  a ganze Hand voll mit Körnerfutter für dich. Des reicht um a deine Vögele satt zu kriegen. Und Annagret!« »Ja« sagte ich kleinlaut. »Machs halt luschtig. Also pfuidi und tschau.«

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