Frau Holle hatte heute in der
nördlichen Hemisphäre einen ganz großen weißen Fleck bemerkt und fragte sich
allen Erstes, ob nicht doch noch jemand außer ihr in der Lage wäre die Welt mit
einer Schnee und Sahnehaube zu beglücken. »Siehst du dort bitte mal nach«
versprach sie Petrus »und denkst dir bitte schon mal eine Entschuldigung aus, falls du mal wieder an den Wetterknöpfen falsch gespielt hättest.« »Ne meine Liebe. So geht das mit uns beiden nicht weiter« sagte Petrus »du hast es wohl den letzten
Winter mit deinen Reinlichkeitsübungen stark übertrieben und auch ich war sehr
sehr frostig am Ende dieses vergangenen Winters gelaunt gewesen. Jetzt habe ich
eine Hitzewelle gesandt gehabt und auch da ging ein Stöhnen über weite Teile
der Weltkugel. Also bitte sage mir doch mal was ich noch machen soll? Das du
mir ab und zu dazwischenfunkst bin ich ja schon gewöhnt aber, dass du mich
jetzt losschicken willst nur weil du im entferntesten Alaska einen weißen Fleck
gesehen hast schlägt ja wohl dem Regenfass den Boden aus. Kannst du mir bitte
mal erklären warum ich alter Mann so eine Mühsal auf mich nehmen sollte?« »Ne
kann ich nicht« schmollte Frau Holle.« » Ich hab einfach keine Lust noch mehr
weißes Zeug zu sehen« gab sie leicht missgelaunt zu« »und wollte mir das bitte
ersparen« »bemerkte sie recht kleinlaut.« »Aha« sagte Petrus »So ist das. Du
dachtest wohl. Trickst du den Alten mal aus und schiebst ihm mal den eisigen Wind
unter seine Arme?« »Na ja« sagte Frau Holle.« »Ich dachte halt.« »Du dachtest
halt« seufzte Petrus. »Auch das noch. Sie fängt an zu denken und sorgt sich
nicht mehr um ihre Bettwäsche. Das nächste Mal denkt sie auch noch, dass die sauber
wäre und es schneit gar nicht mehr. Weißt du. Du Frau du. Ich habe hier die
absolute Überwachung angedient bekommen und jetzt soll ich auch noch die Schneebälle
für dich aus dem Eis holen. Findest du das nicht ein bisschen unverfroren? Ich
gebe mir hier die allergrößte Mühe die statistischen Mittelwerte zu einen durchaus
annehmbaren Ergebnis zu erheben und du lässt es auch noch Mancherorts hageln. Haste
noch ein paar Plünnen gefunden gehabt die dicke Flecken enthielten oder was?« »Na
ja« sagte Frau Holle. »Das war ich nicht. Du weißt doch wenn es so richtig heiß
hergeht habe ich ein ungeheures Schlafbedürfnis. Aber mal jetzt ehrlich. Das
warst doch du mit dem Wind und dem Tornado und mit den Hagelkörnern oder?
Schließlich gibst du mir ja auch immer den Startschuss vor dem Großreinemachen
und meckertest immer ich solle bitte ja auch keine Ecke vergessen. Gut ich gebe
ja zu, dass ich manchmal nicht ganz so sorgfältig hingesehen habe. Aber alles
was ich finden konnte habe ich rausgeschüttelt gehabt und wenn es heute nicht
regnet hast du das in deinem Schuldensäckel zu verantworten. Weißt Du
eigentlich wie gerne ich auch mal im Sommerloch wäre und mich gar nicht vor der
brüllenden Hitze fürchten würde? Nein weißt Du nicht.« »So ein Weibergewäsch«
sprach Petrus »hat mir gerade noch gefehlt. Meckert sowieso fast jeder über
mich. Dem einen ist es zu warm und dem anderen zu kalt. »Na ja« sagte Frau
Holle. Man hätte halt gerne so ein mittelmäßiges Wetter ohne Kapriolen und Ausreißer.« »Ja das sagt mir die Richtige« knurrte Petrus. »Kennt selbst fast keine Grenzen und spricht
von Mittelmaß.« »Och komm Petrus gib es doch zu, dass du nichts von langsamen
Temperaturstürzen hälst und dir mal immer wieder eine Überraschung einfallen
lässt.« »Ja und du« konterte Petrus. »Erst putzt du gar nicht und dann biste
kaum noch zu bremsen. Verfällst in einen schier endlosen Reinlichkeitswahn. Eine
Putzhilfe wäre bei dir auch mal angesagt.« »Eh Moment mal Petrus« antwortet
Frau Holle mit scharfer Stimme. »Das sagt ja wohl der Richtige. Schüttet
tonnenweise Wasser aus dem Fenster und bläst alles mit dem Föhn auf Stufe drei
wieder trocken.« »Hä, wie meinst Du denn das jetzt wieder« fragte Thomas der
gerade vorbeikam. Was ist den bitteschön ein Fön und warum sollte der
tonnenweise Wasser aus dem Fenster kippen. Fürs Großreinemachen bist doch du
verantwortlich. Dachte ich zumindest immer.« »Mein Gott der auch noch« stöhnte
Petrus. Jetzt denkt der auch schon über das Wetter nach. Könnt ihr mich nicht
einfach mal meinen Plansoll erfüllen lassen. Ich hab hier Kurven und Zahlen die
es zu koordinieren gilt und werde dauernd von jemandem gebeten doch bitte Rücksicht
auf die gefühlten Wetterfähnchen zu nehmen. Aber nun zum weißen Fleck. Weißt du
Frau Holle du. Das interessiert mich gar nicht. Mir wurscht ob der Fleck weiß
oder grün ist und wenn du nichts Weißes mehr sehen willst kannst Du mich auch
nicht lieb drum bitten den doch einfach mal mit einem Fön zu behandeln. Der ist
aber schon immer fest eingeplant gewesen. Hast du wahrscheinlich nur noch nie
so ganz bemerkt gehabt. Der bleibt auch da wo er ist. Weil er dahingehört und
wenn du dich mal umsiehst gibt es auch noch genug weiße Flecken zu sehen. Das
ist so gewollt und du kannst darüber so oft nachdenken wie du willst. Da
zerbrechen sich schon genug andere ihr Hirnchen darüber was mit diesen Flecken
passieren soll.« »Tschuldigung Petrus« sagte Frau Holle. »Also ich gehe jetzt
mal besser wieder schlafen und wenn du mich brauchst weckst Du mich einfach. Die
ein oder andere Decke hätte ich doch noch zum schütteln. Gehst du heute Abend
mit mir mal Langusten essen und ehrlich Petrus ich meckere auch nicht wenn es
mir ein bisschen zu kühl erscheint.
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